TREAT-SVDs
EffecTs of Amlodipine and other Blood PREssure Lowering Agents on Microvascular FuncTion in Small Vessel Diseases
Allgemein
Der Begriff „small vessel disease“ heißt wörtlich übersetzt „Erkrankung der kleinen Gefäße“. Der medizinische Fachbegriff hierfür ist „Mikroangiopathie“. Erkrankungen der kleinen Gefäße machen sich oft im Gehirn bemerkbar, deshalb spricht man auch von zerebralen Mikroangiopathien.
Krankhafte Veränderungen an kleinen Gefäßen im Gehirn können zu einem Schlaganfall oder zu einer gefäßbedingten Einschränkung der Gedächtnisleistung führen. Es wird vermutet, dass bis zu 30% aller Schlaganfälle und bis zu 40% aller Demenzfälle durch eine zerebrale Mikroangiopathie verursacht sind. Bisher gibt es keine nachweislich wirksame Behandlung der zerebralen Mikroangiopathie.
Ziele von TREAT-SVDs
In dieser Studie wollen wir den Einfluss von Medikamenten auf die Funktion der Mikrogefäße des Gehirns untersuchen. Dazu erhalten Sie von uns drei zugelassene Blutdrucksenker aus verschiedenen Wirkstoffklassen: Amlodipin, Losartan und Atenolol.
Start der Studie: Frühjahr 2018
Ablauf von TREAT-SVDs
- eine persönliche Befragung
- eine ärztliche Untersuchung und Befundung
- eine Blutentnahme
- ein EKG
- eine neuropsychologische Testung (Gedächtnistestung)
- eine Einführung in die Blutdruckmessung
Für die Dauer der Studie erhalten Sie von uns ein hochwertiges Blutdruckmessgerät, mit dem Sie 2 x täglich Ihren Blutdruck messen sollen (Anleitung zum richtigen Blutdruckmessen). Die Blutdruckwerte werden telemetrisch zu uns übertragen. Damit können wir Ihre Blutdruckwerte und weitere Parameter wie die Gefäßsteifigkeit nachverfolgen und beurteilen. Dies ist besonders in der Auswasch-Phase wichtig. Für den Fall eines starken Blutdruckanstiegs erhalten Sie von uns für die Dauer der Studie ein Notfallmedikament, einen Blutdrucksenker aus der Gruppe der Diuretika (eine „Wassertablette“). Vom Wirkmechanismus her beeinflusst dieses Medikament die Gefäße und damit die Studienergebnisse am wenigsten.
Nach der Auswaschphase nehmen Sie zeitlich versetzt sowohl Amlodipin, als auch Losartan und Atenolol ein. Welches Medikament Sie im Falle Ihrer Teilnahme als erstes erhalten, entscheidet der Zufall (dieses Verfahren wird Randomisierung genannt). Auf jeden Fall bekommen Sie alle drei Blutdrucksenker nacheinander für jeweils 4 Wochen.Um die Funktion der Mikrogefäße des Gehirns unter den verschiedenen Blutdruckmedikamenten vergleichen zu können, wird insg. 4 x eine MRT-Untersuchung durchgeführt. Wie bei den anderen Studien Zoom@SVDs und INVESTIGATE-SVDs wird über das Einatmen eines CO2-Luftgemisches den Gefäßen ein Reiz gegeben, um sich zu weiten. Die Fähigkeit zum Ausdehnen der kleinen Gefäße wird sowohl am Ende der 2-wöchigen Auswaschphase ohne Blutdruckmedikamente, sowie nach 4-wöchiger Einnahme der Blutdruckmedikamente Amlodipin, Losartan und Atenolol gemessen werden. Die Ergebnisse werden miteinander verglichen werden um herauszufinden, ob eines der Blutdruckmedikamente günstiger für die Funktion der kleinen Blutdruckgefäße ist.
Nach 14 Wochen (3,5 Monaten) ist die Studie für Sie beendet und Sie und Ihr Hausarzt bekommen eine individualisierte Rückmeldung über Ihre Blutdruckwerte unter den verschiedenen Medikamenten.
Das Wichtigste in Kürze zu TREAT-SVDs
Start der Studie: Frühjahr 2018
Status: Rekrutierung läuft
Dauer für den Teilnehmer: 14 Wochen

- 75 Patienten mit zerebraler Mikroangiopathie
- 30 Patienten mit vererbter Form der zerebralen Mikroangiopathie (z.B. CADASIL)
Teilnehmende Zentren:
- Ludwig-Maximilians-Universität München (koordinierendes Zentrum)
- Universität Edinburgh
- Universität Maastricht
- Universität Utrecht
- Universität Oxford